(32) Wo ist denn Gott angesichts des Leids in der Welt??

Die Frage danach, wie ein liebender Gott Leid zulassen kann, beschäftigt seit jeher viele Menschen auf der Welt. Und auch Christen fehlen in den allermeisten Fällen jegliche Antworten darauf, zumindest solche, die den Fragenden befriedigen würden.

Dieses Thema ist zweifellos eines der schwierigsten, auch  im christlichen Leben. Auch hier ringt man viel zu oft mit dem Schweigen Gottes, der doch eingreifen und allem Übel ein Ende setzen könnte.  Aber er bleibt uns eine Antwort schuldig. Warum? Warum hilft er  nicht? Warum greift er nicht ein? Warum verhindert er Unglücke nicht?  Interessiert ihn das Leid nicht? Kann er nicht eingreifen? Dann wäre er nicht allmächtig. Will er nicht, dann ist er kein liebender Gott.

Für Atheisten  die  klare Bestätigung, es gibt keinen Gott! Für Buddhisten die  Erklärung, es ist das Karma! Für Hinduisten und viele andere östliche Religionen  die Hoffnung, es in einem neuen Leben besser zu machen und mit jedem neuen Leben das Leid zu verringern. Für Pantheisten  im allgemein ein Mangel innerhalb einer einheitlichen Ordnung, die durch fortschreitende Selbstverwirklichung und Selbstverbesserung beseitigt werden muss. Für Agnostiker ein guter Grund, ihre Zweifel bestätigt zu finden und für viele Katholiken, Traditionschristen und oberflächliche, religiöse Menschen häufig auch eine gerechte Strafe für begangene Sünden. 

Theologisch wird sie als "Theodizee-Frage"*) bezeichnet. Dieser Begriff beschreibt  den Versuch, die Vorstellung eines liebenden und allmächtigen Gottes mit dem Leid und den Grausamkeiten in unserer Welt in Einklang zu bringen.  Die Theodizee-Frage stellt uns  also vor einen offensichtlich kaum zu überbrückbaren Widerspruch. 

*) Rechtfertigung Gottes hinsichtlich des von ihm in der Welt zugelassenen Übels und Bösen, das mit dem Glauben an seine Allmacht, Weisheit und Güte in Einklang zu bringen gesucht wird

 

Wenn du meine Beiträge bisher ein bisschen verfolgt hast, dann hast du auch schon vom Wirken Gottes mit uns Menschen gehört, von unserer Schuld und unseren Sünden und von Jesus Christus, der die Antwort auf alle Fragen unseres Lebens ist.  Weil es auf die Frage des Leides in unserer Welt keine schlüssige Erklärung gibt, die jeden zufriedenstellen könnte, so wollen wir versuchen, aus dem, was uns die Bibel sagt, die richtigen Schlüsse zu ziehen. 

Zuallererst:  

GOTT  IST  GUT!  

Das ist der Satz, den wir bei all unseren Überlegungen nicht aus den Augen und dem Sinn verlieren dürfen. 

ABER  WIR  MENSCHEN  SIND  GEFALLENE  WESEN  IN  EINER  GEFALLENEN  WELT ! I

Die ersten Menschen mussten das Paradies verlassen, weil sie willentlich gegen Gottes Verbot verstoßen haben. Gottes Warnung, wenn sie dies tun würden, hatte sich erfüllt: der Mensch wurde eine sterbende Spezies! Seit dem Sündenfall  befindet sich unser Planet und unsere menschliche Existenz im Status der Vergänglichkeit und des Verderbens. Alles, was existiert und lebt, ist dem Tod  preisgegeben. Durch den Ungehorsam der ersten Menschen, die Sünde,  ist dieser  Fluch in die Welt gekommen. Und dieser Fluch wird bleiben, solange, bis alle Dinge wieder hergestellt werden.

"Und zu Adam sprach er: Weil du auf die Stimme deiner Frau gehört und gegessen hast von dem Baum, von dem ich dir geboten habe: Du sollst davon nicht essen! - so sei der Erdboden verflucht um deinetwillen. Mit Mühsal sollst du davon essen alle Tage deines Lebens; und Dornen und Disteln wird er dir sprossen lassen und du wirst das Kraut des Feldes essen! Im Schweiße deines Angesichts wirst du dein Brot essen, bis du zurückkehrst zum Erdboden, denn von ihm bist du genommen. Denn Staub bist du, und zum Staub wirst du zurückkehren!"

1 Mose 3,15ff

Wohl schon seit Bestehen haben  die Menschen mit Kriegen, Auseinandersetzungen, Hungersnöten, Krankheiten und anderen Katastrophen gelebt. Wie wir aus der Bibel wissen, waren solche Phasen manchmal Gottes Gerichte über eine nicht mehr ertragbare Bosheit. Das Beispiel von Sodom und Gomorrha ist ein aufrüttelndes Zeugnis für diese Aussage. Manchmal  waren Katastrophen aber auch   Zeichen, um  Menschen aufzurütteln, um ihre falschen Wege zu stoppen. Manchmal ist aber überhaupt nicht erkennbar, wofür  sie gut sein mögen. Wir Menschen brauchen leider immer einen Grund oder eine Ursache oder eine Erklärung.  Das ist der Fall, wenn kleine Kinder sterben oder wenn ihnen Gewalt angetan wird, wenn Familienväter verunglücken und eine Familie  unversorgt zurückbleibt, wenn junge Frauen vergewaltigt werden, oder jemand mit einer Schusswaffe ein Blutbad anrichtet.  Gerade solche Ereignisse  bringen uns an den Rand jedes Verstehens.  Die häufigste Frage von den Menschen lautet dann:  Warum ? Was habe ich getan?  Warum muss mir das passieren? Wie kann Gott das alles zulassen? Wie soll man an so einen Gott glauben?  Also stellt man zuallererst die Allmacht und die Liebe und schließlich die Existenz Gottes in Frage.  

Tsunami

Kriege

Erdbeben

Seuchen - Krankheiten

Flugzeugabstürze

Busunglücke

Überschwemmungen

Hochwasser und Murenabgänge

Ungläubige Menschen, oder "die Welt", wie Gott sie nennt, sind schnell dabei, Gott zu verurteilen und sich bestätigt zu fühlen in ihrer Meinung, dass sie so einen Gott nicht brauchen. 

Wie erklärt sich aber ein Christ all dieses Geschehen? Auch er weiß keine wirklich überzeugende Antwort. Gott ist nicht berechenbar. Er ist nicht darauf angewiesen, wie wir ihn sehen wollen. Aber gläubige Menschen wissen: ER ist souverän, ER ist gerecht und ER ist gut!  Auch sie werden natürlich ebenso oft leiden, trauern, weinen, ringen, wenn ihnen etwas Schreckliches zustößt, aber sie werden dennoch versuchen, daran festzuhalten. Und immer werden sie ihre Trauer und ihren Schmerz vor ihm ausbreiten, auch wenn ihre Verzweiflung riesengroß ist. Sie werden manchmal auch mit Unverständnis oder sogar mit Unglauben kämpfen, aber sie werden  durch alle Trauer und allen Schmerz hindurch spüren: Gott ist da!  Er ist der Heiland und der, der mit offenen Armen darauf wartet, dass sie sich bei ihm bergen, um von ihm  auf barmherzige Weise  allen Trost, Frieden, Sicherheit und Ruhe  zu bekommen. 

Erinnern wir uns:  Gott hat eine gute Welt ins Dasein gerufen. Aber wir Menschen haben gegen ihn aufbegehrt. Dieses Aufbegehren ist Teil unser aller Natur. Alles Leiden, dem wir uns ausgesetzt sehen, ist auf diesen Tatbestand zurückzuführen. Wir sind allesamt Sünder, die den Tod verdienen. Die Hauptursache für den Zustand unserer kaputten Welt ist die SÜNDE.

Sieh dich um, wie viele Menschen kennst du, die noch an einen Gott glauben? Daran, dass er unser  Schöpfer ist? Dass er uns Menschen liebt? Und dass er uns aus diesem verdorbenen  Zustand herausholen will? Sein Plan für uns Menschen ist IMMER ein guter. Und er steht auf dem Fundament seines Sohnes Jesus Christus, der sich - sündenlos -bereiterklärt hat, alle unsere Sünden auf sich zu laden und sich ans Kreuz schlagen zu lassen, um uns den Weg zum Vater zurück zu bahnen. Das ist  die Liebe Gottes für uns Menschen, sich so ein Geschehen auszudenken,  um uns freizukaufen, uns, die wir   bis auf den Kopf im Sumpf stecken.  

Das Leid dieses sündenlosen Wesens, das sich die Schuld der gesamten Menschheit auf sich lud, war wohl noch unvorstellbar größer als seine körperlichen Schmerzen, die er durch die Kreuzigung erleiden musste. Als er in seinem letzten Gebet im Garten Gethsemane den Vater anflehte, den Kelch an ihm vorübergehen zu lassen, was sein Schmerz so groß, dass sein Schweiß wie große Blutstropfen auf die Erde fiel. Bis er schließlich sprach: " ... doch nicht mein Wille, sondern der deine geschehe!" (Lk. 22,42). 

Wir Menschen urteilen nach unserem beschränkten, menschlichen Verstand, unseren Vorstellungen, unseren Erfahrungen und unseren Wertungen und unserer Reife. Deshalb ist es eine Anmaßung, Gottes Gerechtigkeit auf unser menschliches Urteil herab zu ziehen und ihm vorzuschreiben, was er zulassen und was er  vermeiden hätte müssen, ob und wann er eingreift und wann nicht.  Und jetzt gehe ich noch einen Schritt weiter, indem ich folgende Worte Gottes zitiere: "Ich bin der HERR, und sonst keiner - der das Licht bildet und die Finsternis schafft, der Frieden wirkt und das Unheil schafft. Ich, der HERR bin es, der das alles wirkt (Jes. 45,7-8)

Wenn du nun meinst, dass dieser Satz, den ich eingangs  geschrieben habe, nämlich "GOTT IST GUT" , nun hinfällig sei, weil Gott "auch" das Unheil schafft, so sei sicher, dass hinter ALLEM, was Gott tut oder nicht tut, ein weiser, guter und über alle Maßen gerechter Plan steht. Auch wenn es unserem Verständnis verborgen ist.  Mit folgender Verheißung aus Offenbarung 21 möchte ich diesen Beitrag schließen: 

"Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein"


Der Herr segne dich!

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