(28) Mit dem Glauben ist das so eine Sache ...


Ich hab mir kürzlich etliche Aussagen über Menschen angesehen, die gefragt wurden, woran sie glauben. Vorweg nur einige dieser Zitate: 

Ich glaube, dass wir alle als Menschen ein Bedürfnis nach Sinn und Bedeutung haben und uns dafür Geschichten zurechtlegen, die unser Leben mit Sinn und Wert füllen. Letzten Endes ist es mir egal, was für eine Geschichte ein Mensch für sich wählt, da alle die gleiche Gültigkeit haben.

Ich glaube an die absolute Herrschaft der Gene. Wenn wir auf die Welt kommen, ist es bereits zu spät. Indem wir leben, vollziehen wir einfach den Willen unserer Gene.

Erziehung ist auch wichtig, dient aber vor allem der Unterhaltung. Eltern sind die Vasallen der Gene.

Ob eine Welt ohne Religion und Glauben besser wäre, weiß ich nicht – es gab sie wohl schlicht noch nie seit Homo sapiens, und dieser Tage krankt die Welt oft mehr an ihren nichtreligiösen Ideologien. Aber eine religionsfreie Welt herbeizwingen zu wollen, macht die unsere wahrscheinlich auch nicht besser. Nicht glauben und glauben lassen ist darum mehr meine Devise.

Gott ist für mich inzwischen zu einem Wort zusammengeschrumpft. Eine Erfindung mangels besseren Wissens für etwas, wofür ich keine Erklärung habe und nicht zu haben brauche. Denn kaum geboren, werde ich wieder zu Staub. Wir, wie alle anderen Lebewesen, sind einfach systeminhärente, sich fortdauernd verändernde Macharten und spielen in diesem uns bewussten Universum nicht wirklich eine Rolle. Irgendwann werden wir aussterben, wie einst die Saurier. 

Ich bedaure gläubige Menschen in gleichem Maße, wie früher die christlichen Missionare in den Kolonien die "gottlosen" Eingeborenen bedauert haben.
Ich bedaure sie dafür, dass sie mit einer Überzeugung leben, für die sie in zukünftigen Geschichtsbüchern gescholten und ausgelacht werden.

Diese Aussagen  machen  mich sehr traurig, weil es sich hier überwiegend um junge Menschen handelt, die über ihren Glauben befragt wurden.  Sie lassen erkennen, wie wenig sie darüber wissen, was der wirkliche Sinn unseres Lebens und unserer Existenz ist. Paul Watzlawik, ein bekannter österreichischer Psychotherapeut und Kommunikationswissenschaftler hat den berühmten Satz geprägt: "Man kann nicht nicht kommunizieren". Dieser Satz ist in der Fachsprach ein Axiom, also ein Satz, der nicht in der Theorie bewiesen werden soll, sondern beweislos vorausgesetzt wird.  In Anlehnung an Watzlawik sage ich:  "Man kann nicht nicht glauben". Und auch das ist ein Axiom! Jeder Mensch glaubt   an etwas, an jemanden, an nichts. Nicht glauben geht also nicht.

Aber lass uns erst einmal aufschlüsseln, was GLAUBE oder glauben überhaupt bedeutet. Das Wörterbuch sagt, dass Glaube eine  gefühlsmäßige, nicht von Beweisen, Fakten o. ä. bestimmte, unbedingte Gewissheit oder  Überzeugung ist. Glaube im alltäglichen Sprachgebrauch ist also eine Vermutung oder Hypothese, welche die Wahrheit des vermuteten Sachverhalts zwar annimmt, aber zugleich die Möglichkeit einer Widerlegung offenlässt, falls sich die Vermutung durch Tatsachen oder neue Erkenntnisse als ungerechtfertigt herausstellen sollte. Heißt mit einfachen Worten:  Glauben kann  durch Wissen widerlegt oder bestätigt werden. 

 

Um zuerst auf den  allgemeinen Begriff GLAUBEN  einzugehen, so erweist sich dieser in unzähligen alltäglichen Dingen. Man glaubt, dass es morgen schlechtes  Wetter geben wird, weil der Himmel am Abend rot ist. Oder man glaubt, dass vegane Ernährung alle Wehwechen heilt. Oder dass Sport lebenslange Gesundheit garantiert. Oder dass meine Frau oder mein Mann mich niemals betrügen wird. Oder dass wir Menschen eh gut sind und nach unserem Tod nichts zu befürchten haben.

All das ist ein weltlicher Glaube, vielleicht eine Hoffnung, die sich erfüllen sollte - oder auch nicht.  Ja selbst der Glaube, dass es prinzipiell einen Gott gibt (oder geben muss), gehört in diese Kategorie.  Denn alle Religionen dieser Welt kennen den Begriff  Gott oder Götter. Muslime bauen auf fragwürdige "Offenbarungen" an einen Menschen mit mehr als zweifelhaftem Charakter, Buddhisten und Hinduisten bauen  ihren Glauben auf unbewiesene Überlieferungen über  Götter, andere halten sich an "Mitteilungen",  die irgendwelche Menschen über fragwürdige Kanäle aus dem Universum erhalten haben wollen. 

Allein  das  Christentum baut auf einen Menschen, der von sich behauptet hat, er sei Gottes Sohn, der sündenlos gelebt, Wunder gewirkt und den Menschen das Heil, das über den Tod hinaus geht, gebracht hat:  Jesus Christus, Mensch gewordener Gott, "der Weg, die Wahrheit und das Leben".  Der echte biblische Glaube unterscheidet sich also von allen anderen religiösen Überzeugungen. Während der "übliche" Glaube durch Traditionen, religiöse Überlieferungen, einem Religionsunterricht, durch strenge Anordnungen zur Befolgung und  Überwachung von Gesetzen und Verordnungen  den  Menschen "eingebläut" wird,  fußt der biblische Glaube auf einem gänzlich anderen Fundament. 

Paulus sagt uns im Brief an die Römer, woher der Glaube kommt:  Er kommt aus der Botschaft (der Predigt, dem Hören) durch das WORT Christi! Das bedeutet also, dass ein Mensch zuerst das Wort hört.

Jesus Christus ist das Wort! 

"Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott."

Johannes 1,1

Viele Taufscheinchristen und Mitglieder der traditionellen Kirchen hören Woche für Woche die Predigt ihres Pfarrers oder ihres Pastors. Und was geschieht? So gut wie nichts. Sie gehen aus dem Gebäude und freuen sich auf das Wirtshaus, ein gutes Mittagessen, den geplanten Ausflug am Nachmittag. Wir sind heute in einer Zeit angelangt, da das verkündigte Wort keine Kraft mehr hat, weil die Verkündiger keine Kraft mehr haben. Diese Kraft, die wir den Heiligen Geist nennen, hat den Großteil der christlichen Kirchen  verlassen. Heute sind es weitgehend einzelne Menschen und einige wenige christliche Kirchen, denen es gelungen ist, sich von allerlei falschen Wegen fernzuhalten. Und die mit vollmächtiger Kraft   das Wort Gottes  verbreiten und darauf hinweisen, dass nur im vollkommenen Wort Gottes die Wahrheit liegt und nicht in Traditionen,  Offenbarungen von falschen "Medien", zusätzlich erfundenen Regeln, Ge- und Verboten, die nicht in der Bibel aufgezeichnet sind. Ich habe in meinem Beitrag  "26)  Die Kirche des Abfalls" ausführlich darüber recherchiert, wo die christliche Welt heute steht. 

Es ist also Jesus Christus selbst, der über sein Wort wacht und von dem aus die Kraft geht, Menschen zu erreichen, die ein offenes Ohr haben. Jeder hat  dann die Freiheit, zu entscheiden, ob er den echten christlichen Weg einschlagen möchte. "Gott will, dass alle Menschen gerettet werden!" (1.Tim.2,4).

Echter, biblischer Glaube wird uns also nicht einfach in die Wiege gelegt oder durch einen Kirchenbesuch oder das Einhalten von kirchlichen Traditionen gewirkt, sondern er ist   ein fortschreitender Prozess, der mit der geistlichen Wiedergeburt*) einsetzt,  zu wachsen beginnt, stärker und stärker wird, je mehr man sich durch das Wort führen und leiten lässt. Und  mit der vollkommenen Erkenntnis der Wahrheit endet. 

Niemand, der diese Entscheidung nicht getroffen und den Weg nicht betreten hat, hat das Recht, diese Tatsache in Frage zu stellen. Er ist und bleibt ein 'fleischlicher, natürlicher' Mensch, der "nicht annehmen kann, was des Geistes ist, denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistliche beurteilt wird."

(1 Kor. 2,14)

*) Die geistliche Wiedergeburt erfolgt mit einer willentlichen Entscheidung des Menschen, Jesus Christus vollinhaltlich nachfolgen zu wollen. Wie das vonstatten geht,  kannst du in meinen Beitrag  9) "Die wichtigste Entscheidung deines Lebens" nachlesen 

Kürzlich las ich Kapitel 11 im  Brief an die Hebräer.  Da heißt es im ersten Satz, dass   der Glaube  ein Überführtsein von Dingen ist, die man nicht sieht.

Das deutsche Wörterbuch definiert "überführen"  mit "von einem Zustand in einen anderen versetzen".   Überführtsein ist also ein Akt, der eine ursprüngliche Überzeugung ad acta legt und eine völlig neue Sicht eröffnet. Genau das geschieht, wenn ein Mensch vom "allgemeinen" Glauben zum biblischen Glauben gelangt. Plötzlich ist jetzt eine Gewissheit über Dinge, die dem menschlichen Verstand, dem Sehen, dem Hören, dem Angreifen, bisher nicht zugänglich waren, und die nun rational, konkret und real erfahren werden. 

Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist; und jeder, der da lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit. Glaubst du das?

Johannes 11,25-27

Mögest du mit Maria, der Schwester des Lazarus, den Jesus aus den Toten auferweckt hat, sagen können: 

.. dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.

Joh. 11,27


Der Herr segne dich!

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