Ich schreibe diesen Text bald nach dem schrecklichen Anschlag der palästinensischen Hamas auf Israel. Und ich denke, wir sollten jetzt einen Blick auf die geistlichen Hintergründe dieses Geschehens machen. Und ob du es glaubst, oder nicht, es trifft beinahe Wort für Wort ein, was die Heilige Schrift zu diesem Geschehen zu sagen hat.
Was immer ich jetzt auch schreiben werde, sei sicher, dass ich für alle Menschen, die in diesen Konflikt verwickelt sind, großes Mitleid habe. Was jedoch nichts daran ändert, dass wir über allem Gottes Willen, seinen Plan und seiner Kontrolle hinter der aktuellen Situation akzeptieren müssen. Ich will versuchen, in kurzen Sätzen auf diesen Willen einzugehen:

Israel war und ist der Knotenpunkt, der Dreh- und Angelpunkt der Weltgeschichte. Der Fokus in der gesamten Heiligen Schrift liegt auf diesem Land, das Gott sich erwählt hat, um sich selbst zu offenbaren. Die ganze, lange, wechselvolle Geschichte des israelischen Volkes - die im Übrigen ein Spiegelbild der gesamten übrigen Menschheit ist - wird in den 66 Büchern der Bibel dargestellt. Seine Vergangenheit, seine Gegenwart und seine Zukunft!
Lass uns einen kleinen Abriss in die Geschichte der Juden machen, die etwa 2.000 Jahre v.Chr. mit Abraham begann.

Abraham war ein gottesfürchtiger Mann, der in mehreren Stellen der Bibel "Freund Gottes" genannt wird. Er stammte aus Ur in Chaldäa, einer Stadt im Babylonien, dem heutigen Irak. Als die Stadt belagert wurde, musste Abraham mit seiner Familie in die Stadt Haran ziehen. Dort gab ihm Gott den Auftrag, "aus seinem Land, aus seiner Verwandtschaft und aus dem Haus seines Vaters wegzugehen, in das Land, das er ihm zeigen wollte". Gott wollte ihn zu einer großen Nation machen und ihn reich segnen. So kam Abraham nach Kanaan, jenes Land, das Gott für sein Volk vorgesehen hatte. Heute umfasst dieses Gebiet sowohl Teile von Israel als auch Teile Palästinas.
Abraham und seine Frau Sara konnten keine Kinder bekommen. Beide waren im Alter schon weit fortgeschritten und Abraham begann an der Verheißung Gottes zu zweifeln, dass Gott ihn "zu einer großen Nation" machen wollte. Und so riet ihm seine Frau, ein Kind mit ihrer Magd Hagar zu zeugen. Und tatsächlich gebar diese dem Abraham seinen Sohn Ismael. Bald darauf wurde Sara trotz ihres hohen Alters ebenfalls schwanger und sie nannten ihren Sohn Isaak. Danach überredete Sara Abraham, Hagar und ihren Sohn Ismael zu verstoßen.
Die ausführliche Geschichte kannst du im 1. Buch Mose, Kap.12, nachlesen
In weiterer Folge zeugte Abrahams Sohn Isaak Jakob (der später Israel*) genannt wurde). Jakob zeugte 12 Söhne, die schließlich zu den 12 Stämmen Israels wurden.
Und Ismael gilt als Stammvater der Araber (und als Vorfahre des Propheten Mohammed.)
*) was unter anderen Erklärungen auch heißt: "Gott erweist sich als Herrscher"
Es war eine Hungersnot, die in weiterer Folge die Familie von Jakob nach Ägypten gehen ließ, um dort Getreide zu kaufen. Die Geschichte von Joseph, einem der 12 Söhne, werde ich aus Platzgründen auslassen. Nur soviel: Alle Familienmitglieder kamen nach Ägypten, vermehrten sich dort stark und wurden ein großes Volk. Durch ihren Fleiß und ihre Rechtschaffenheit begannen die Ägypter, sie auszunutzen und sie zu versklaven. Moses war es schließlich, der nach langen Verhandlungen mit dem Pharao und nach 10 Plagen sein Volk herausführen konnte und die lange Wüstenwanderung begann, die letztendlich 40 Jahre dauerte.
Schließlich kamen sie nach Kanaan, in das "Gelobte Land", das ihnen von Gott als Erbteil zugesichert war. Das allerdings war bevölkert von verschiedenen Stämmen, gottlosen Menschen, die für ihre Gräueltaten bekannt waren: die Hetiter, die Girgasiter, die Amoriter, die Kanaaniter, die Pirisiter, die Hewiter und die Jebusiter. Gott befahl ihnen, diese Völker auszutreiben, weil sie anderen Göttern huldigten, Sodomie (Geschlechtsverkehr mit Tieren) und Okkultismus betrieben, Kinder für dem Gott Moloch opferten, Inzest, Homosexualität und kultische Prostitution betrieben, ihre Totengeister befragten, und viele andere Schändlichkeiten ausübten.

Gottes Auftrag an sein Volk lautete: "Wenn der HERR, dein Gott, dich in das Land bringt, in das du jetzt hineinkommst, um es in Besitz zu nehmen und wenn er dann viele Nationen vor dir hinaustreibt: die Hetiter und die Girgasiter und die Amoriter und die Kanaaniter und die Pirisiter und die Hewiter und die Jebusiter, sieben Nationen, größer und stärker als du, und wenn der HERR, dein Gott, sie vor dir dahingibt und du sie schlägst, dann sollst du unbedingt an ihnen den Bann vollstrecken. Du sollst keinen Bund mit ihnen schließen, noch ihnen gnädig sein. ..... Sondern so sollt ihr an ihnen tun: Ihre Altäre sollt ihr niederreißen und ihre Gedenksteine zerbrechen und ihre Ascherim umhauen und ihre Götterbilder mit Feuer verbrennen. Denn du bist dem HERRN ein heiliges Volk. Dich hat der HERR, dein Gott, erwählt, dass du ihm als Eigentumsvolk gehörst aus allen Völkern, die auf dem Erdboden sind. Nicht weil ihr mehr wäret als andere Völker, hat der HERR sich euch zugeneigt und euch erwählt - ihr seid ja das geringste unter allen Völkern -, sondern wegen der Liebe des HERRN zu euch, und weil er den Eid hielt, den er euren Vätern geschworen, hat der HERR euch mit starker Hand herausgeführt und dich erlöst aus dem Sklavenhaus, aus der Hand des Pharao, des Königs von Ägypten."
5.Mo.7 ff.
"Wenn du in das Land kommst, das der HERR, dein Gott, dir gibt, dann sollst du nicht lernen, es den Gräueln dieser Nationen gleichzutun. Es soll unter dir niemand gefunden werden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen lässt, keiner der Wahrsagerei treibt, kein Zauberer oder Beschwörer oder Magier oder Bannsprecher oder Totenbeschwörer oder Wahrsager oder der die Toten befragt. Denn ein Gräuel für den HERRN ist jeder, der diese Dinge tut. Und um dieser Gräuel willen treibt der HERR, dein Gott, sie vor dir aus. Du sollst dich ungeteilt an den HERRN, deinen Gott, halten."
5 Mo.18,9-14
Halten wir fest:
Es war Gottes Wille, diese Völker auszutreiben, damit sie seinem Volk nicht lehren, auch diese Gräuel zu verüben und sich so gegen den Herrn, ihren Gott zu versündigen. Es waren nicht die Juden, die sich dieses Land durch ihr vorbildliches Verhalten "verdient" haben:
"Nicht wegen deiner Gerechtigkeit und der Aufrichtigkeit deines Herzens kommst du hinein, um ihr Land in Besitz zu nehmen. Sondern wegen der Gottlosigkeit dieser Nationen vertreibt der HERR, dein Gott sie vor dir und damit er das Wort aufrechterhält, das der HERR deinen Vätern, Abraham, Isaak und Jakob, geschworen hat. So erkenne denn, dass nicht wegen deiner Gerechtigkeit der HERR, dein Gott, dir dieses gute Land gibt, es in Besitz zu nehmen. Denn ein halsstarriges Volk bist du."
5 Mo. 9,5-6
Die Juden haben sich nämlich in weiterer Folge nicht nur mit ihnen vermischt, sondern auch ihre Gebräuche, Sitten und Götzendienste angenommen.
Die Geschichte danach ist eine ständige Abfolge von Gehorsam und Abfall. Mit den jeweiligen Herrschern wechselte auch das Volk von Glauben zu Unglauben. Bis schließlich Gott seinen eigenen Sohn sandte, um dieses Geschlecht zu erlösen. Die Juden waren damals von den Römern vereinnahmt und sehnten sich danach, frei zu werden. Und deshalb sollte der verheißene Messias als Held mit Pauken und Trompeten kommen und die Besatzer vertreiben. Stattdessen kam ein sanfter, liebender, wunderwirkender, armer Mensch. Wir wissen, wie es geendet hat. Die Halsstarrigkeit, der Ungehorsam, die Widerspenstigkeit und der Unglaube schließlich hat in der Kreuzigung von Jesus Christus seinen Höhepunkt erreicht.

Die Folge war die Zerstörung von Jerusalem und die beinahe vollständige Vertreibung der Juden in die Diaspora. *)
*) (Der Begriff Diaspora (altgriechisch für „Zerstreuung“) bezeichnete ursprünglich eine Gruppe von Menschen, die ihre Heimat unfreiwillig verlassen mussten und über mehrere fremde Länder verstreut wurden, beziehungsweise das Gebiet, in dem diese Gruppe dann als Minderheit lebte)
Die Juden lebten fortan verstreut über den halben Erdball, sie wurden diskriminiert, in Ghettos verbannt, erlitten Verfolgungen, die schließlich im Holocaust der Nazizeit einen schrecklichen Rekord erreichte. Von den damals in Europa lebenden 11 Millionen Juden wurden 2 Millionen in Konzentrationslagern und zwei weitere Millionen durch Massaker in den von der Wehrmacht eroberten Gebieten ermordet.
Was schließlich dazu führte, dass nach einem Beschluss der UNO (und einem Teilungsplan für Palästina) Israel Teile ihres angestammten Gebietes wieder zugesprochen wurden.
Aber dieser Beschluss wurde weder von den dort lebenden Palästinensern noch von den arabischen Nachbarn akzeptiert. Seither gibt es kriegerische Auseinandersetzungen, die mit dem kürzlich erfolgten Anschlag der Hamas ihren bisherigen Höhepunkt fanden.

Proklamation der Unabhängigkeit des Staates Israel durch Ministerpräsident David Ben-Gurion am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv. (© picture-alliance/akg)
Jetzt mag man sich fragen, hat Gott sein geliebtes und "auserwähltes" Volk für immer verstoßen? Nein! Er hat mit der Kreuzigung von Jesus Christus sein barmherziges Handeln mit dem jüdischen Volk "ausgesetzt" (auf die Seite gesetzt). Das bedeutet, dass Gott der Herr sich ab da mit seinem Handeln den Heidenvölkern zuwendet. Nach der Auferstehung Jesu bildet sich unter Führung und Leitung seiner Apostel die "Gemeinde", eine Mischung aus Juden und Heiden und das Evangelium breitete sich rund um die Welt aus. Im Römerbrief (Kap. 11, ab Vers 25) führt der Apostel Paulus aus: "Verstockung ist Israel zum Teil widerfahren, bis die Vollzahl der Nationen eingegangen sein wird! Dann wird ganz Israel errettet werden.... Denn die Gnadengaben und die Berufung Gottes sind unbereubar."
Die Juden glauben bis heute nicht, dass Jesus Christus der vorhergesagte Messias war. Deshalb hat Jesus sich mit uns Christen ein "Eigentumsvolk" geschaffen. Und über Israel liegt nach wie vor eine "Decke", die erst weggenommen sein wird, wenn es Jesus Christus als den verheißenen Messias annimmt. (2.Kor. 3,12-18)
Soviel in aller Kürze zu dem jüdischen Volk. Du siehst, dass ihre Auserwählung nicht in ihrer Vorbildlichkeit und Gerechtigkeit begründet ist, sondern im Beschluss Gottes, seinen Plan, der mit Abraham seinen Anfang nahm, auszuführen. Die Juden sind und bleiben Gottes geliebtes und auserwähltes Volk.
Somit sind wir Christen aufgerufen, für Israel zu beten. Wir dürfen für Frieden beten, vor allem aber dafür, dass die Menschen sich bekehren und mit ihrer neuen Gesinnung und den Frieden, den der Heilige Geist in ihnen wirken wird, in der schrecklichen Zeit, in der sie leben und die noch auf sie zukommt, bestehen können.
Eines ist sicher: Gott wird sein Volk Israel niemals aufgeben! In Jes. 44, Vers 21 steht: Israel, du wirst nicht von mir vergessen werden!
Und was auch immer wir jetzt über die Gräueltaten von Israels Feinden und die nicht minder schlimme Reaktion Israels darauf hören und sehen können, wir dürfen niemals außer Acht lassen, dass uns ein Urteil oder Richten nicht zusteht. Das ist allein Gottes Sache. Wir müssen Gottes Willen, seinen Plan und seine Kontrolle hinter dem Geschehen, wie es sich uns dargeboten wird, akzeptieren.
Der Herr segne dich!
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